Liebe Leserinnen und Leser,

ein altes Sprichwort lautet: „Was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht.“ Dieser Satz beschreibt Menschen, die Neuem gegenüber nicht aufgeschlossen sind und im Altvertrauten verharren.

Ganz anders die Jahreslosung: Prüft alles und behaltet das Gute. Der Apostel Paulus schreibt diese Worte fast am Ende seines Briefes an die Gemeinde in Thessaloniki. Er hatte diese Gemeinde gegründet und war dann weitergezogen. Nach seiner Abreise wuchs die Gemeinde. Weitere Menschen bekannten sich zum christlichen Glauben. Diese neuen Mitglieder kamen teilweise aus anderen Kulturkreisen. Sie hatten zum Beispiel andere Essgewohnheiten, brachten neue Speisen mit und hatten vielleicht auch andere Vorstellungen, wie Gottesdienst gefeiert werden kann. Paulus ermutigt die Christen: Habt keine Angst vor dem Fremden. Seid neugierig, lasst euch auf Neues ein, denn das Neue kann euer Zusammenleben und auch euren Glauben bereichern.

Das Gute behaltet! Was aber ist das Gute? Das Gute ist der Glaube an Jesus Christus. Sein Leben und seine Worte sind der Maßstab für das Gute. Sein Handeln war bestimmt von der liebevollen Hinwendung zu Gott und den Menschen. Alles, was in Liebe geschieht und dem Leben dient, ist gut.

Prüft alles! Alles, was nicht der liebevollen Hinwendung zu Gott und den Menschen dient, darf in der christlichen Gemeinde keinen Raum finden. Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus, Ausgrenzung von Minderheiten sind mit dem christlichen Glauben und Menschenbild nicht zu vereinbaren und deshalb abzulehnen.

Prüft alles! Das gilt auch für die Bundestagswahl am 23. Februar 2025. Prüft die Wahlprogramme und Reden der Kandidaten. Parteien, die mit fremdenfeindlichen Parolen und diffamierenden Aussagen gegen Minderheiten auf Stimmenjagd gehen, sind für Christen nicht wählbar.

Ich wünsche Ihnen, dass Sie das Gute – nämlich den Christusglauben und somit die liebevolle Hinwendung zu Gott und den Menschen bewahren und ganz viel Gutes im Jahr 2025 empfangen werden.