Liebe Leserinnen und Leser,

Die Losung für das Jahr 2026 ist ein Vers aus dem letzten Buch der Bibel – der Offenbarung des Johannes. Der Seher Johannes verfasst sein Buch in einer Zeit, in der die Christen im Auftrag des römischen Kaisers bedrängt und verfolgt werden. Viele Christen verlieren ihr Leben. Mit seinem Buch will Johannes die bedrängten Christen im Namen Gottes trösten und stärken. Durch Visionen und Träume zeigt Gott ihm , dass die Macht des Kaisers und die zerstörerischen Mächte des Todes und der Hölle zertrümmert werden. Der Himmel und die Erde werden vergehen.

Gott wird Neues schaffen – einen neuen Himmel, eine neue Erde – das Reich Gottes in Vollendung. Charakteristisch für sein Reich ist die Gegenwart Gottes bei seinen Menschen. Weil Gott bei den Menschen wohnen wird, wird er ihr Leid von ihnen nehmen. Er wird ihre Tränen abwischen. Der Tod und mit ihm alle Menschen verachteten Mächte werden untergegangen sein. Johannes ermutigt die Christen, auch in der Verfolgung und im Leiden an ihrem Glauben festzuhalten – denn Gott macht alles neu. Johannes zeigt seinen Lesern, dass sich gegen alle Widerstände dennoch Gott und sein Reich durchsetzen werden.

Durch unsere Taufe und unseren Glauben hat das Neue in unserem Leben bereits begonnen. Wir sind Gottes Kinder und glauben, dass Gott schon jetzt unter uns wohnt. Das Reich Gottes ist im Kommen. Als Christen sind wir eingeladen, durch unser Leben schon heute das Reich Gottes zeichenhaft zu verwirklichen. Ich glaube, dass Gott das Neue auch durch uns schaffen will – durch unsere Hände und Füße, durch unsere Herzen und Worte. Neues entsteht dort, wo wir unser Handeln und Reden von der Liebe bestimmen lassen. Denn dort, wo die Liebe zuhause ist, wohnt Gott schon heute unter uns. Neues entsteht dort, wo wir nicht aufhören, gegen Unrecht und Menschenverachtung aktiv einzutreten und unaufhörlich für Frieden zu beten. Neues entsteht dort, wo wir in die Fußstapfen Jesu treten und ihm auf dem Weg der Liebe folgen

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein gesegnetes Jahr 2026 – in der Erwartung, dass in unserer Mitte das Licht des Reiches Gottes immer wieder aufblitzen wird.

Ihr Rolf Fröhlich, Ruhestandspfarrer